Die spirituelle Praxis des Lojong ist tief im tibetischen Buddhismus verwurzelt und hat das Ziel, den Geist zu schulen und Mitgefühl zu kultivieren. Lojong bedeutet wörtlich übersetzt „Geistesschulung“ und beinhaltet eine Vielzahl von Meditationstechniken und Achtsamkeitsübungen, um die eigenen Gedankenmuster und Reaktionen bewusst zu machen und zu transformieren.
Ursprung und Geschichte
Der Ursprung des Lojong liegt in den Lehren des indischen Meisters Atisha, der im 11. Jahrhundert nach Tibet kam und seine Schüler in der Praxis der Geistesschulung unterwies. Die Texte und Gedichte, die aus dieser Zeit stammen, dienen noch heute als Grundlage für die Praxis des Lojong.
Die Prinzipien des Lojong
- 1. Die Dinge als Tauschobjekte sehen: Diese Übung fordert dazu auf, die eigenen Probleme und Schwierigkeiten als Chancen zur persönlichen Transformation zu betrachten.
- 2. Die schwierigsten Dinge zuerst angehen: Anstatt Probleme zu vermeiden, soll man sich ihnen mutig stellen und sie als Möglichkeit zur Selbsterkenntnis und -entwicklung nutzen.
- 3. Die eigenen Fehler als kostbare Schätze betrachten: Statt sich von Fehlern entmutigen zu lassen, sollen sie als Lernchancen und Möglichkeit zur Weiterentwicklung angesehen werden.
- 4. Sei dankbar, selbst wenn es schwerfällt: Dankbarkeit auch in schwierigen Situationen zu empfinden, kann dabei helfen, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und Mitgefühl zu kultivieren.
Die Praxis des Lojong erfordert Geduld, Ausdauer und eine offene Geisteshaltung. Durch regelmäßiges Üben können die Prinzipien des Lojong tief in das eigene Bewusstsein eingehen und zu einer tiefgreifenden inneren Transformation führen.